Was bedeutet systemisches Coaching?

Was bedeutet eigentlich systemisches Coaching?

Systemisches Coaching ist ein Ansatz im Bereich des Coachings, der auf der Systemtheorie und dem systemischem Denken basiert. Entstanden ist der Ansatz der systemischen Arbeit in den 50ern am Mental Research Institute (MRI) in Palo Alto von Don D. Jackson, Gregory Bateson u.a.                                                                                                 Weiterentwickelt wurde die Systemtheorie später von vielen anderen Psychiatern, Analytikern und Therapeuten – u. a.  von Helm Stierlin, Paul Watzlawick, Virginia Satir, Steve de Shazer, Ivan Boszormenyi-Nagy u.v.m. 

Systemisches Coaching konzentriert sich darauf, Individuen oder Gruppen in einem breiteren Kontext zu betrachten und die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Elementen eines Systems zu berücksichtigen. Das System kann hierbei eine Familie, eine Organisation, eine Gemeinschaft oder jedes andere soziale Gefüge sein, in dem Menschen interagieren.

Im systemischen Coaching geht es darum, nicht nur das individuelle Verhalten oder die persönlichen Ziele einer Person zu betrachten, sondern auch die Beziehungen, Strukturen und Dynamiken innerhalb des Systems, in dem diese Person agiert. Hierbei wird angenommen, dass Veränderungen in einem Teil des Systems Auswirkungen auf das gesamte System haben können.

Ein systemischer Coach hilft seinen Klienten dabei, ihre Situation aus einer ganzheitlichen Perspektive zu betrachten, um tiefergehendes Verständnis für die zugrunde liegenden Muster, Zusammenhänge und Einflüsse zu entwickeln. Dies kann dabei helfen, neue Lösungsansätze zu finden, Konflikte zu bewältigen, Kommunikation zu verbessern und Veränderungen innerhalb des Systems zu initiieren.

Zentrale Prinzipien des systemischen Coachings sind:

  • Ganzheitlichkeit: Das System wird als Ganzes betrachtet, und Veränderungen in einem Teil können Auswirkungen auf andere Teile haben.
  • Kontextualisierung: Die individuelle Situation wird im Kontext des Systems analysiert, in dem sie sich befindet.
  • Wechselwirkung und Dynamik: Es wird Wert darauf gelegt, wie Elemente im System miteinander interagieren und wie sich diese Interaktionen im Laufe der Zeit verändern.
  • Ressourcenorientierung: Der Fokus liegt auf den vorhandenen Ressourcen und Stärken im System, um Lösungen zu finden.
  • Lösungs- und zukunftsorientiertes Denken: Der Coach und der Klient arbeiten gemeinsam daran, konkrete Schritte zur Erreichung der gewünschten Ziele zu entwickeln.

Systemisches Coaching wird oft in verschiedenen Kontexten eingesetzt, darunter berufliche Weiterentwicklung, persönliches Wachstum, Teamdynamik, Führungsentwicklung und Familienberatung. Es ist besonders hilfreich, wenn komplexe zwischenmenschliche Beziehungen und Strukturen eine Rolle spielen.

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